Montag, 23. März 2015

federpinselschere Illustrationen zum Gedichtband "Sterntalerreise" von Silvia Schäfer

federpinselschere Illustrationen zum Gedichtband "Sterntalerreise"

2014 hatte ich die schöne Aufgabe einen Gedichtband  zu illustrieren. Ich habe mich dafür entschieden Vignietten zu zeichnen und mit unterschiedlichen Grautönen zu hinterlegen.

Mit freundlicher Genehmigung von Silvia Schäfer hier eine Leseprobe


"Sterntalerreise"  
 Zahllose Sterntaler sind in diesem Gedichtband
verborgen, geformt in Worte voller Leuchtkraft
und Poesie.
Die Autorin nimmt den Leser mit auf ihre ganz
persönliche Reise durch die Welt ihrer Gedanken,
Gefühle und ihrer Phantasie.



Frühlingsgefühle

Schwül ummantelt meine Sinne
der erste warme Frühlingstag
und fragt, ob ich ihn leiden mag.

Süß umnebelt mein Gemüte
der reife Duft der vollen Blüte,
dem ich schon letztes Jahr erlag.

Wie ins Zauberland gebettet
fühl ich nun graue Wolken fliehen
dem Feuerball entgegenziehen.

Da sinken sie in weiter Ferne,
berühren zärtlich noch die Sterne
zum Abendgruß ein letztes Mal. 



Barfuß

Ich bin barfuß gelaufen
heute -
früh am Morgen.
Der Sommer hat mich herausgelacht
aus meinen kleinen Sorgen.

Ein strahlend weites Flirren
hat zärtlich mich begleitet,
auf meinem Gang
durch Flure
voll Sonnenlicht geleitet.

Der warme goldne Morgenhauch
hielt meinen Sinn umfangen -
beruhigte sanft mein Schwergemüt,
verwehte stilles Bangen.


Das Grün des Waldes hat mich angezogen,
am Horizont der Schwalben wildes Spiel,
der Weizenähren leichtes Wonnewogen,
im Sinnestaumel schwebt' ich ohne Ziel.

Die Blüten haben elfengleich
des Ackers Rain mit Duft geschmückt,
die Bienen hoch im Lindenbaum
leis' summend mir mein Herz erquickt.

Die Schuhe werf ich weit ins Gras hinein -
und möchte immerzu so endlos glücklich sein!



 
Drachenlachen
(Eine Verwirrgeschichte)

Ein Drache namens Ferdinand
saß eines Tags alleine
auf dem Olymp in Griechenland,
rasierte sich die Beine.

Der Himmel war wie Buttermilch
mit dunkler Schokolade.
Da staunte selbst der grüne Knilch,
trank bunte Limonade.

Ein Schmetterling kam angehüpft
durch tausend rote Pfützen,
verdrehte seine Augen wild,
verteilte warme Mützen.

Da kam mit wildem Wonneschrei
'ne Ananas geflogen
- den Mund noch voller Haferbrei -
in einem langen Bogen.

Der Drache tanzte Chachacha,
der Schmetterling 'nen Tango,
die Ananas wälzt sich im Bett
mit einer reifen Mango.

So zieht der Tag in Griechenland,
die Nacht wird bald erwachen.
Und wenn Du eifrig hingehört,
spürst Du das Drachenlachen!





Hilde

An einem warmen Frühlingstag
-die Luft weht' sanft und milde-
da saß auf einem Löwenzahn
ein Bienchen namens Hilde.

Sie sog den süßen Nektar ein
-O Mann! - War sie verfressen!-
Sie schüttelte ihr Hinterteil
und schlürfte wie besessen.

Und war die Blume ausgelutscht,
flog sie zur nächsten Blüte
-mit Schwung in sie hineingerutscht,
fand Nahrung erster Güte.

Doch irgendwann, da dachte sie:
„Das kannst Du doch vergessen!
-Ich will nicht jeden Tag voll Müh'
nur Löwenzahn noch essen!“

Da flog sie flugs zum nächsten Haus,
am Waldesrand gelegen
und gönnt sich einen kleinen Schmaus
-muss sich nicht viel bewegen.

Dort schwelgt sie bald im Hochgenuss,
nascht Erdbeerkuchen, Schinken,
labt sich an Ei und Pflaumenmus
bis ihr die Flügel sinken.

Ganz voll ist nun der Streifenbauch,
zum Bersten prall gemästet
-sie hat, so scheint's der Bienen Brauch,
die Füllmenge getetestet!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen